Gunst

Ungleichheit prägt unsere Gesellschaft, in der Nachbarschaft, in Europa, in der Welt. 

Sind Mangel und Überfluss nur eine Frage der Perspektive? Können Privilegien belasten? Geht Kunst ohne Gunst? Wem ist was vergönnt und was können wir uns angesichts der Klimakrise, global und gegenseitig gönnen? 

 

Die Dialogfelder wollen die Ambivalenzen von Privilegien als gesellschaftliche Last und individuellen Luxus untersuchen.

Mit den Erfahrungen und Blickwinkeln aus verschiedenen sozioökonomischen Hintergründen eingeladener Künstler:innen und beteiligten Partner:innen suchen wir Momente, die in Chemnitz Gemeinsinn stiften.

Dafür lädt der Klub Solitaer e.V. je zwei internationale Künstler:innen zeitgleich auf den Chemnitzer Sonnenberg ein. Ihre fünfwöchige Recherche mündet in künstlerischen Interventionen für den öffentlichen oder halböffentlichen Raum.

Chemnitzer Kreative begleiten die Dialogfelder in unterschiedlichen Rollen. Zum Einen bringen sie als Hosts von ausführlichen Welcome Weekends ihr lokales Expert:innenwissen ein und schaffen Anknüpfungspunkte zur Stadtgesellschaft und Akteur:innen vor Ort. Zum Anderen wird neben den Interventionen ein künstlerisches Spin-Off von jungen Chemnitzer Kreativen geschaffen.

Dialogfeld 2

  • Marie Donike und Johannes Specks

    turning space into a place
    In ihrer gemeinsamen künstlerischen Arbeitsweise untersuchen Marie Donike und Johannes Specks kulturhistorische Aspekte der Kulinarik und Orte des Geselligkeit. Sie befragen die Ästhetik von Alltag und ahmen einzelne Elemente daraus nach, um sie in neue künstliche Kontexte zu setzen. So werden kollektive und individuelle Erinnerungen sowohl genutzt als auch erzeugt. Aus einem multimedialen Aufbau wird ein ortsspezifisches Werk, eine begehbare Installation, Intervention und/oder einer Verschränkung dessen mit Aktion.

    Ihr Ansatz ist konzeptuell, interdisziplinär und prozessorientiert. Neben üblichen Ausstellungsräumen, nutzen sie für ihre konsequent situationsspezifischen Arbeiten auch Räume in problematisierten Stadtquartieren oder dem ländlichen Raum. Dabei imitieren sie einen Alltag, den es in der Realität zwar nicht gibt, oft aber verklärend imaginiert wird. Marie Donike und Johannes Specks machen Räume zu Orten, an denen Menschen zusammenkommen. Sie nutzen Mimikry, Alltagsästhetik und gemeinsames Essen für ihre Rauminstallationen, um zentrale menschliche Fragen zu beleuchten und einen Ort des Austauschs zu bieten. Der Einbezug eines vielfältigen Publikums gelingt mit einem feinfühligen Gespür und ehrlichem Interesse für das Gegenüber, Kontaktfreude und Humor. Der Fokus liegt auf dem Moment der Reflexion der Rezipierenden, der durch die spezifische Situation ausgelöst wird. Ihre theoretische und praktische Arbeitsweise umfasst auch das Sammeln und Verarbeiten von Lebensmitteln, Foraging, Kochen, Konservieren und eine multidisziplinäre Dokumentation und Präsentation dessen.

    Marie Donike (*1992), Künstlerin, lebt in Köln. Sie hat Kunstgeschichte an der TU Dresden und der Universität Wien studiert. Johannes Specks (*1991), Künstler, lebt in Köln. Er hat Bildende Kunst an der HfBK Dresden studiert. Zusammen hatten die beiden Ausstellungen u.a. in Düsseldorf, Chemnitz, Heidelberg, Dresden, Köln, Berlin, Kassel, in Norwegen und Japan.

  • Marie Donike und Johannes Specks

    turning space into a place
    In ihrer gemeinsamen künstlerischen Arbeitsweise untersuchen Marie Donike und Johannes Specks kulturhistorische Aspekte der Kulinarik und Orte des Geselligkeit. Sie befragen die Ästhetik von Alltag und ahmen einzelne Elemente daraus nach, um sie in neue künstliche Kontexte zu setzen. So werden kollektive und individuelle Erinnerungen sowohl genutzt als auch erzeugt. Aus einem multimedialen Aufbau wird ein ortsspezifisches Werk, eine begehbare Installation, Intervention und/oder einer Verschränkung dessen mit Aktion.

    Ihr Ansatz ist konzeptuell, interdisziplinär und prozessorientiert. Neben üblichen Ausstellungsräumen, nutzen sie für ihre konsequent situationsspezifischen Arbeiten auch Räume in problematisierten Stadtquartieren oder dem ländlichen Raum. Dabei imitieren sie einen Alltag, den es in der Realität zwar nicht gibt, oft aber verklärend imaginiert wird. Marie Donike und Johannes Specks machen Räume zu Orten, an denen Menschen zusammenkommen. Sie nutzen Mimikry, Alltagsästhetik und gemeinsames Essen für ihre Rauminstallationen, um zentrale menschliche Fragen zu beleuchten und einen Ort des Austauschs zu bieten. Der Einbezug eines vielfältigen Publikums gelingt mit einem feinfühligen Gespür und ehrlichem Interesse für das Gegenüber, Kontaktfreude und Humor. Der Fokus liegt auf dem Moment der Reflexion der Rezipierenden, der durch die spezifische Situation ausgelöst wird. Ihre theoretische und praktische Arbeitsweise umfasst auch das Sammeln und Verarbeiten von Lebensmitteln, Foraging, Kochen, Konservieren und eine multidisziplinäre Dokumentation und Präsentation dessen.

    Marie Donike (*1992), Künstlerin, lebt in Köln. Sie hat Kunstgeschichte an der TU Dresden und der Universität Wien studiert. Johannes Specks (*1991), Künstler, lebt in Köln. Er hat Bildende Kunst an der HfBK Dresden studiert. Zusammen hatten die beiden Ausstellungen u.a. in Düsseldorf, Chemnitz, Heidelberg, Dresden, Köln, Berlin, Kassel, in Norwegen und Japan.

  • Katariin Mudist

    Katariin Mudist (geb. 1994) ist eine estnische Künstlerin, die sich mit der Vielschichtigkeit der Menschheit und ihren Erscheinungsformen in unserer sozialen Welt beschäftigt. In ihren Arbeiten verbindet sie Humor und Ironie, um gesellschaftliche Normen, Wertesysteme und Materialität zu untersuchen.

    Derzeit studiert sie im MA-Studiengang Craft Studies an der Estnischen Kunstakademie, wo sie an der Schnittstelle zwischen visueller und materialbasierter Kunst arbeitet. Sie hat einen Master-Abschluss in zeitgenössischer Kunst (EKA, 2022) und einen Abschluss in Medien- und Werbedesign (Pallas Universität, 2018).

    Sie ist Mitglied der Estnischen Künstlervereinigung, der Estnischen Vereinigung junger zeitgenössischer Künstler und der Vereinigung estnischer Druckgrafiker. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören „Slugs Like Us“ in der HOP Gallery (2024) und „Sisters have sisterhood“ im ARS Project Space (2024) mit Johanna Mudist). Ihre letzte Ausstellung im Tartu Art House (2025) befasste sich mit der Anerkennung in der Kunstwelt und der Gesellschaft im Allgemeinen („Unfortunately, You Were Not Selected This Time“, mit Keithy Kuuspu).

  • Katariin Mudist

    Katariin Mudist (geb. 1994) ist eine estnische Künstlerin, die sich mit der Vielschichtigkeit der Menschheit und ihren Erscheinungsformen in unserer sozialen Welt beschäftigt. In ihren Arbeiten verbindet sie Humor und Ironie, um gesellschaftliche Normen, Wertesysteme und Materialität zu untersuchen.

    Derzeit studiert sie im MA-Studiengang Craft Studies an der Estnischen Kunstakademie, wo sie an der Schnittstelle zwischen visueller und materialbasierter Kunst arbeitet. Sie hat einen Master-Abschluss in zeitgenössischer Kunst (EKA, 2022) und einen Abschluss in Medien- und Werbedesign (Pallas Universität, 2018).

    Sie ist Mitglied der Estnischen Künstlervereinigung, der Estnischen Vereinigung junger zeitgenössischer Künstler und der Vereinigung estnischer Druckgrafiker. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören „Slugs Like Us“ in der HOP Gallery (2024) und „Sisters have sisterhood“ im ARS Project Space (2024) mit Johanna Mudist). Ihre letzte Ausstellung im Tartu Art House (2025) befasste sich mit der Anerkennung in der Kunstwelt und der Gesellschaft im Allgemeinen („Unfortunately, You Were Not Selected This Time“, mit Keithy Kuuspu).

  • 02.06.2025 Start von Dialogfeld 2
    Dialogfeld 2
    Wir begrüßen Johannes Specks, Marie Donike und Katariin Mudist

    Es ist wieder soweit – das zweite Dialogfeld ist gestartet!
    Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren neuen Residenzkünstler:innen in die nächste Runde zu gehen und möchten einen kurzen Rückblick auf unsere Willkommens-Tage werfen.

    Am ersten Abend des Residenzprogramms trafen sich das Künstler:innen-Duo Johannes Specks und Marie Donike (Köln), Katariin Mudist (Tallinn) sowie Viet Phuong Nguyen (TIEV) als lokale künstlerische Position zu einem gemeinsamen Abendessen. In entspannter Atmosphäre gab es die Möglichkeit zum ersten Kennenlernen. Im Anschluss ging es ins tschechische Pub U Brambory, wo der Austausch bei einem Getränk fortgesetzt wurde. Abgerundet wurde der Abend mit einer kleinen gemeinsamen Stadtrunde — ein erster Eindruck von der Chemnitzer Innenstadt bis zum Sonnenberg.

    Der zweite Tag startete mit einer Stadtführung auf dem Kaßberg, organisiert von Start with a Friend. Die Initiative vernetzt Menschen aus unterschiedlichen Lebensrealitäten und setzt sich für ein vielfältiges, solidarisches Miteinander ein.  Im Anschluss durften wir beim offenen Treffen von Start with a Friend auf der Küchwaldwiese dabei sein, wo wir gemeinsam spielten und entspannt beisammensaßen.

    Der dritte Tag begann mit einem Besuch im Schlossbergmuseum Chemnitz, wo die Ausstellung „The New City“ zu sehen ist – eine Möglichkeit einen Blick auf die Stadtentwicklung zu werfen. Später am Nachmittag übernahmen die Volunteers der Chemnitzer Kulturhauptstadt die Stadtführung und zeigten den Residenzkünstler:innen Orte, die sie wichtig finden oder an denen sie gern verweilen: das Weltecho, den Pionierpavillon, die Chemnitzer Gewölbegänge, den Springbrunnen Tanzende Steine, den ehemaligen Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis und das Aaltra. Überall warteten persönliche Geschichten, spontane Gespräche und neue Perspektiven auf Chemnitz.

    In den kommenden fünf Wochen werden Johannes Specks & Marie Donike, Katariin Mudist und Viet Phuong Nguyen ihre Eindrücke und Begegnungen zu künstlerischen Konzepten weiterentwickeln, die am 21. Juni präsentiert werden. Wir freuen uns schon jetzt!

  • 09.05.2025 Wir stellen vor – Viet Phưong Nguyen
    Dialogfeld 2
    lokales Spin-off

    Viet Phuong Nguyen (TIEV), einerseits Geselle mit einer dreijährigen Ausbildung zum Keramiker und andererseits Teil des autodidaktischen Kunstkollektivs BIKINI KOMMANDO. Diese prägenden Abschnitte seines Lebenslaufes, die sein Auftreten als Kunstkeramiker aus handwerklicher als auch aus künstlerischen Ebene unterstreichen, können in deren Verbindung kaum gegensätzlicher sein.

    TIEVs Arbeiten beinhalten erkennbare handwerkliche Strenge, die zugleich Widerspruch in seinem kindlichen Trotz gegenüber dem veralteten Image der Keramik finden. Der Prozess seiner Anfertigungen ist stets geplant aus Spontanität, dem Experimentieren und Testen neuer und alter Techniken, wie zum Beispiel aus den Bereichen des Backens.

  • Shubhangi Singh
    14.03.2025
    Maja Simišić
    27.04.2025
  • Marie Donike und Johannes Specks
    19.05.2025
    Katariin Mudist
    29.06.2025
  • Denise Lee
    11.07.2025
    Philipp Kolychev
    24.08.2025