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Niklas Roy

 

Niklas Roy lebt und arbeitet als freischaffender Künstler mit Hintergrund im Filmbereich (3D Kunst und Visual Effects) in Berlin. In seiner Arbeit untersucht er Kunst, Wissenschaft und Technologie durch oftmals humorvolle Installationen und Maschinen. Einem DIY-Ansatz folgend, übernimmt er den Entwurf und Bau dieser Maschinen größtenteils selbst, da für ihn Ingenieursarbeit, Konstruktion und Coding einen Prozess des Lernens und der Ideengeneration anstoßen. Sein Interesse gilt dabei der Geschichte ebenso wie potentiellen Zukunftsszenarien von Technologien. Durch die Arbeit mit diversen Materialien und Techniken entwickelt er interaktive Medien, durch die er seine neuartigen, teils bizarren Beobachtungen teilt. Zusammen mit seiner Partnerin Kati Hyyppä entwickelt er zudem Workshopkonzepte für Teilnehmer:innen aller Altersgruppen.

https://www.niklasroy.com

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BridA
Tom Kerševan, Sendi Mango, Jurij Pavlica

 

BridA ist ein Kollektiv, das aus den Absolventen der Kunstakademie Venedig Tom Kerševan, Sendi Mango und Jurij Pavlica besteht und 1996 während ihrer Studienzeit gegründet wurde. Die Gruppe, die Kunstwerke in einem breiten Spektrum zeitgenössischer künstlerischer Praktiken produziert, stellt sowohl lokal als auch international aus und hat an zahlreichen internationalen Residenzprogrammen, Workshops und Seminaren teilgenommen. Sie wurde mehrmals eingeladen, das Pixxelpoint Festival in Nova Gorica und das R.o.R. Festival für zeitgenössische künstlerische Praktiken in Šempas zu kuratieren. Die Werke von BridA wurden für mehrere internationale Sammlungen zeitgenössischer Kunst angekauft. 2015 erhielt sie die höchste Auszeichnung der Gemeinde Nova Gorica, den France Bevk Preis, zu Ehren ihrer 20-jährigen erfolgreichen Tätigkeit, und 2018 den internationalen Tesla Award, verliehen vom Museum of Transitory Art in Ljubljana. Es erhielt das Iaspis-Stipendium des schwedischen Kulturministeriums und ein Culture Bridges-Stipendium, das vom British Council mit Unterstützung von EU-Mitteln vergeben wurde.

Die künstlerische Produktion von BridA umspannt ein breites Feld interdisziplinärer Kunstpraktiken. Die Künstler setzen innovative technologische und wissenschaftliche Ansätze ein, die revolutionäre neue Wege zum Verständnis zeitgenössischer Kunst schaffen. Ihre interaktiven Projekte beziehen das Publikum aktiv in den künstlerischen Prozess ein, und im Laufe der Jahre ist das Publikum zum Hauptakteur ihrer künstlerischen Projekte geworden.

http://www.brida-kud.si

Kati Hyyppä

 

Kati Hyyppä ist eine finnische Künstlerin und Vermittlerin, die in Berlin im Spannungsfeld zwischen Kunst und Technologie arbeitet. Neben ihrer Arbeit an Installationen und Objekten realisiert sie Kurse und Workshops. Ihre Arbeitsweise hat ihre Wurzeln in der materiellen, handwerklichen Arbeit mittels derer sie verschiedene Medien von Elektronik über Code bis hin zu Holz, recycelten Objekten und Textilien erforscht. Inspiriert wird Hyyppä dabei von der DIY- und Hacker-Kultur, wobei ihr Arbeitsprozess auf Neugier und Lernen mittels Experimente basiert. Ihre Projekte beinhalten oft ein partizipatives Element, eine kritische Herangehensweise und Humor als Mittel zum Anstoßen eines Dialogs mit den technischen Gegebenheiten, welche unsere Gesellschaft prägen.

http://katihyyppa.com

‣VEKTOR

KOLLEKTOR

NIKLAS ROY & KATI HYYPPÄ

Vektorkollektor ist eine interaktive Installation, die Menschen mit einem Joystick Bilder zeichnen lässt. Der Mechanismus der Maschine stammt aus einem alten Plotter aus den 80er Jahren, der modifiziert und mit Musik und Lichteffekten versehen wurde. Die Installation ist in Form eines Handwagens gebaut, der an unterschiedlichen öffentlichen Plätzen in Chemnitz zum Einsatz kommt. Vor Ort sammeln Kati und Niklas mit dem Gerät Vektoren ein. Dabei sind alle eingeladen, durch das spielerische Interface Bilder zu zeichnen und ihr Kreationen mit nach Hause zu nehmen. Allerdings werden die Koordinaten aller Linien auch in Form eines analog/digitalen Datensatzes archiviert.

In Zusammenarbeit mit dem Tortuga e.V. entsteht außerdem ein aus den Vektoren gestaltetes, großformatiges Wandbild.

Alle am Vektorkollektor gezeichneten Vektoren werden digital auf www.vektorkollektor.com übertragen. 
Im Nachgang können alle gesammelten Vektoren animiert auf der Website betrachtet werden:

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>> Vektorkollektor

Fotocredit: Johannes Richter

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‣TRACKEDS &

DOITYOURSELF

BRIDA

T R A C K E D S

Trackeds untersucht Bewegungsdynamiken und topografische Strukturen in der

Stadt. Durch Aufnahmen diverser dynamischer Orte wird eine nicht-lineare Funktion

verbildlicht, welche die chaotischen Bewegungen sich selbstorganisierender Strukturen

in ausgesuchten städtischen Kontexten veranschaulicht. Die Künstler:innen

analysieren den Konstruktionsprozess der visuellen Arbeit. Sie automatisieren die

Interpretation der Prozessschritte mit einer mathematischen Gleichung.

D O I T Y O U R S E L F

Ist die direkte Übertragung von Kunst in die Gesellschaft möglich? Kann ein Werk

unabhängig von dem/der Künstler:in sein? Wie wird die kritische Distanz zwischen

Werk und Künstler:in in der Entstehung definiert? Diese Fragen sind Ausgangspunkt

für die Neueinschätzung bereits verfestigter künstlerischer Schaffensprozesse, die

nun auseinandergenommen und mit einer frischen Herangehensweise neu

zusammengesetzt werden. Ein Bild wird in seine Pixel zerlegt; Passant:innen malen

diese entsprechend einer automatisierten Ansage auf eine Plane. Quadrat für Quadrat

entsteht so durch Human Error und kollektives Arbeiten ein völlig neues Bild. 

>> Trackeds Chemnitz, Stadtzentrum

Fotocredit: BridA

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>> Arbeit am Vektorkollektor

Fotocredit: Johannes Richter

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>> Vektorkollektor

Fotocredit: Johannes Richter

 

‣DREI FRAGEN AN

NIKLAS ROY

 

Was waren deine ersten Assoziationen als du das Thema “Drag & Drop” erfahren hast? 

Niklas: "Als ich das Thema “Drag & Drop“ erfahren habe, dachte ich: klar - das hat was mit GUI’s zu tun, mit Computern, mit Oberflächeninteraktion, mit dem Draggen und Droppen von Dateien. Andererseits passt es natürlich auch sehr gut zu dem, was meine Partnerin Kati und ich gemeinsam künstlerisch machen. Wir arbeiten oft digital und im öffentlichen Raum und das bringt es mit sich, dass wir unsere physischen Installationen mitnehmen ("draggen") und dann eben auch dort, wo wir ein Publikum finden ("droppen")."

 

Was für ein Projekt habt ihr euch für die diesjährigen Dialogfelder überlegt?

 

Niklas: "Das Projekt an dem wir hier gerade gemeinsam arbeiten wird ein “Vektorkollektor“, ein mobiles Gerät, mit dem wir Vektoren einsammeln. Die Idee dabei ist, dass Menschen Zeichnungen mit einem Joystick anfertigen können. Die Bilder werden dabei digital gespeichert und wir bauen ein Archiv an Vektorzeichnungen auf. Die Vektoren werden wir in der letzten Woche weiterverarbeiten, mit dem Ziel auf dem Sonnenberg etwas Bleibendes zu hinterlassen."

 

Digitalität im Chemnitzer Stadtraum, vor allem auf dem Sonnenberg: Science-Fiction oder Alltag?

 

Niklas: "Auf dem Sonnenberg ist mir die Netzabdeckung über Freifunk sofort positiv aufgefallen. So etwas hätte ich in Berlin auch gerne. Da ist Chemnitz schon weiter als andere Städte und das ist eine tolle Sache."

‣DREI FRAGEN AN

BRIDA

Was für ein Projekt habt ihr euch für die diesjährigen Dialogfelder überlegt?

Sendi: "Als wir vom Klub Solitaer kontaktiert wurden, hatten wir direkt die Idee, dass die Stadt selbst Protagonist unseres Projektes werden soll. Wir haben zwei Projekte entwickelt - "DOITYOURSELF" ist eine Performance, bei der ein Bild kollektiv gezeichnet wird. Die Aktion findet beispielsweise in einem Park statt. Dort beginnen wir mit dem Malen anhand von Audioinstruktionen und laden Personen zur Teilnahme ein.
Im zweiten Projekt "Trackeds" sind Passant:innen unbewusst Teilnehmende. Die Filmaufnahmen der Stadt werden an unterschiedlichen Orten durchgeführt und die dabei erfassten Bewegungen der Autos und Menschen tragen dazu bei eine neue Arbeit zu erschaffen."

 

Hattet ihr im Vornherein schon ein Bild von Chemnitz oder habt ihr ein altes Bild zur Stadt bereits verworfen?

Sendi: "Nein, wir wussten nur, dass Chemnitz genau wie unsere Stadt Nova Gorica  zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 gewählt wurde. An dem Tag als wir ankommen sind war es kalt und regnerisch, so dass niemand auf der Straße war. Meine Wahrnehmung der Stadt hat sich dann jedoch in den nächsten Tagen geändert. Erst dann habe ich gesehen, wie viel hier passiert und dass hier tatsächlich Leute wohnen. Ich weiß, dass das für Chemnitzer:innen vielleicht absurd klingt, aber bisher bin ich nur sehr aufgeschossenen Personen begegnet. Deswegen hat sich mein Bild wenn dann nur zum Positiven geändert." 

Was möchtet ihr mit eurer Arbeit im Rahmen der Dialogfeldern sagen?

 

Sendi: "Tatsächlich sollen die Chemnitzer:innen ihre Ideen und Träume bezüglich der Stadt erzählen. Wir sind einfach nur gern drei Künstler:innen hinter der Kamera und möchten beobachten was passiert und uns mit den Bewohner:innen austauschen."

Jurij: "Für unsere Arbeit ist es typisch, dass wir eine Umgebung schaffen, bei der der öffentliche Raum im Fokus steht. Die Teilnehmenden erschaffen die Kunst. Das Interessante an unseren Projekten ist, dass die Kunst deshalb nicht nur von uns abhängig ist. Letztendlich sind wir also nicht nur Künstler:innen, sondern auch Beobachter:innen."

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>> DOITYOURSELF Chemnitz

Fotocredit: Johannes Richter

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>> DOITYOURSELF Chemnitz

Fotocredit: Johannes Richter

‣LOKALES SPIN-OFF

INES EISINGER | BIKINIKOMMANDO

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>> "Künstlerische Dokumentation Dialogfeld Zwei"

‣VERMITTLUNGSFORMATE

Mit einer Reihe von Verrmittlungsformaten gehen wir in die Nachbarschaft: Experimente mit digitalen Technologien und hybriden Formaten stehen dabei im Mittelpunkt. Oftmals spielerisch und stets mit Mitmachcharakter zeigen wir den Sonnenberger:innen kleinen Veranstaltungen und Aktionen neue künstlerische Werkzeuge der Stadtraumgestaltung auf, mit denen sie ihr Kiez aktiv mitformen können. 

WORKSHOP

GRAFFITIPLOT

KATI HYYPPÄ

SONNENZEICHEN

VEKTORSKOP

Mit Methoden des DIY und Handarbeit entwirft der Workshop Objekte und Experiences zu neuen Technologien. Hier kann die Nachbarschaft auf multimedialer Ebene künstlerisch experimentieren. 

In Zusammenarbeit mit dem Tortuga e.V. entstand in diesem Rahmen ein großflächiges Grafitti an der Hausfassade der Jakobstraße 43, das von den Anwohner:innen mit eigenen Ideen ausgestaltet und geplottet werden konnte. 

Das Sonnenzeichen Vektorskop ist ein nachbarschaftliches Horoskop bestehend aus geplotteten Zeichnungen (Vektoren) und Texten der Sonnenberger:innen, die ihre fantasievollen und kuriosen Assoziationen zu den gesammelten kollektiven Ideen hier zugänglich machen. 

Mit Hilfe einer Universalformel kann jede:r sein/ihr Sonnenzeichen berechnen und Auskunft über seine/ihre Zukunft erhalten! 

>> Workshop Graffitiplot

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